Chronik Tennis - Abteilung

Entwicklung der Tennis-Abteilung

(von Manfred Kerber, Abteilungsleiter Tennis – aus der Festschrift zum 75 jährigen der SSV Pachten im Jahr 1994)

Tennis-Sport in Pachten! Mit diesem Thema setzte sich erstmals die Generalversammlung der SSV Pachten im Jahre 1973 auseinander. Dennoch dauerte es bis zum 25. September 1975 (Tag der Gründungsversammlung), bis man begann, „Nägel mit Köpfen" zu machen und eine Tennis-Abteilung mit eigenem Vorstand gründete.
Helmfried Wald als erster Abteilungsleiter leistete in den kommende Jahren wichtige Aufbauarbeit. Der Tennissport in Pachten erlebte mit der Fertigstellung der ersten beiden Plätze - im Juli 1976 - einen großen Ansturm von Tennisfreunden. Ein ungeahnter Boom begann sich abzuzeichnen. Spielten bis dato ca. 100 Spielerinnen und Spieler auf den Plätzen im Flachsfeld mit der damals noch weißen Filzkugel, so mussten bereits 1978 Überlegungen angestellt werden zum Bau von zwei weiteren Plätzen, um dem Andrang gerecht zu werden.
Unter der fachkundigen Leitung von Manfred Ladwein (genau wie 1976) wurden in kürzester Zeit die Plätze 3 und 4 gebaut und standen der mittlerweile auf über 200 Mitglieder angewachsenen Abteilung für die Saison 1979 zur Verfügung. Im gleichen Jahr entstand neben den Außenplätzen eine der schönsten 3-Feld-Tennishallen im Saarland, gebaut von der Fa. Gebr. Arweiler auf initiative des damaligen 1. Vorsitzenden der SSV, Josef Grohs (heute Ehrenvorsitzender), der auf seine unnachahmliche Art „Motor und Antrieb" zugleich war und einen ganz wesentlichen Anteil an der positiven Entwicklung der Tennisabteilung hatte.
Mit diesen guten Bedingungen im Rücken ließen auch sportliche Erfolge nicht lange auf sich warten. Das Jubiläumsjahr 1979 (10 Jahre SSV Pachten) bescherte der Abteilung die ersten Meistermannschaften. Sowohl die 1. Herrenmannschaft in der Besetzung: Heinz Wirth, Manfred Ladwein, Hans Spang, Dietmar Grandmontagne, Manfred Kerber und Hans Winter als auch die 1. Damenmannschaft mit Mia Wirth, Elsbeth Kerber, Marianne Labouvie, Betty Ladwein, Helga Folz und Monika Nalbach konnten die Medienrunde ungeschlagen beenden, und die ersten Aufsteiger wurden gefeiert.
Der Grundstein für sportliche Erfolge war gelegt und es folgten in den nächsten Jahren eine ganze Reihe von weiteren Mannschaftsmeisterschaften, die die 1. Damenmannschaft und die 1. Jungseniorinnen (Damen 30) bis in die Bezirksliga führten.
Rechtzeitig zum Jubiläumsjahr 1994 schaffte die 1. Herren in der Aufstellung Adrian Spinea (Spielertriner), Stefan Bauer, Christoph Ternes, Rodger Oosting, Francois Styga, Bernd Gerard, Carsten Meyer und Andre Styga (Sportwart, Manager und Spieler) den Aufstieg in die A-Klasse. Ebenfalls in der A-Klasse spielen in diesem Jahr die 1, Junioren, 1. Damen, 1. Jungsenioren (Herren 35), 1. Seniorinnen (Damen 40), 1. Senioren (Herren 45) und die Senioren AK II (Herren 55). Dies stellt die beachtliche Spielstärke dar, die im laufe der letzten Jahre kontinuierlich verbessert wurde, insbesondere im Jugendbereich.
Von den 15 Mannschaften, die in diesem Jahr an den Medienspielen des STB (Saarl. Tennisbund) teilnehmen, sind wir besonders stolz auf unsere fünf Jugendmannschaften: zwei Junioren, eine Juniorinnen und zwei Bambino (gemischte Mädchen und Jungen bis 12 Jahre). In diesen Mannschaften spiegelt sich etwa die stetig auf Verbesserung bedachte Jugendarbeit der letzten Jahre. Jugendwart Gerd Nalbach und sein rühriger Jugendausschuss haben alle Hände voll zu tun, den mittlerweile auf über 100 Jugendliche angewachsenen Jugendbereich zu führen und zu betreuen.
Betreuen steht - neben Tennis-, Training- und Spielbetrieb - im Vordergrund der vielseitigen Jugendarbeit unserer Abteilung. So wurden spezielle Jugendturniere und in 1993 erstmals ein Trainingscamp (Zeltlager) für unsere „Kids" organisiert und mit Begeisterung aufgenommen. Diese Entwicklung gilt es weiterzuführen, um auch in Zukunft unseren Aufgaben, im Breitensportbereich möglichst vielen Jugendlichen den Weg zum Tennissport zu ermöglichen, gerecht zu werden.
Um den „weißen Sport" in Pachten wieder nach vorne zu bringen, wurden in den vergangenen Jahren eine Reihe von Zukunftsweisenden Entscheidungen getroffen sowie wichtige Baumaßnahmen angeregt bzw. selbst durchgeführt. So wurde 1990 die Einweihung des „Tennistreffs" mit großer Begeisterung gefeiert. Durch die Anmietung dieses Raumes und die damit verbundene Nutzung der Umkleide-, Dusch- und Toilettenräumlichkeiten ging ein lang gehegter Wunsch der Tennisabteilung nach einer gesicherten Unterkunft in Erfüllung.
Herausragendes Ereignis in 1991 war die Teilnahme unserer Juniorenmannschaft am „Niki-Pilic-Cup". Deutschlandweit wurden hier 48 Mannschaften von den Sponsoren Puma und Nürnberger Versicherungen von Kopf bis Fuß mit einer Tennisausrüstung im Wert von ca. 1.000 DM pro Spieler und Trainer ausgerüstet, um an diesem Turnier, dessen Hauptpreis ein neuer Mannschaftsbus war, teilzunehmen. Diese Supersache wurde durch die Vermittlung von K.-H. Becker vom Sporthaus Becker in Hemmersdorf möglich, dem auch an dieser Stelle herzlichst gedankt wird für diese großzügige Unterstützung unserer Jugendarbeit.
Der Zulauf von weiteren Mitgliedern sowie die verstärkten Aktivitäten der „Etablierten" ließ den Ruf nach weiteren zwei Spielfeldern laut werden. Diesem Wunsch kam der Abteilungsvorstand und der geschäftsführende Vorstand der SSV sehr schnell nach. In kürzester Bauzeit wurden die Plätze 5 und 6 gebaut und unter großer Anteilnahme der Öffentlichkeit um Juni 1992 von Diakon Balenzia gesegnet und zum Spielbetrieb freigegeben. Anlässlich dieser Feier wurde vom 1. Beigeordneten der Stadt Dillingen, Herrn Lothar Grund, die gärtnerische Gestaltung des Umfelds der neuen Plätze und eine Verkehrberuhigung der die Anlage trennenden Straße zugesagt. Die Bepflanzung ist zwischenzeitlich vorbildlich vom Leiter der Stadtgärtnerei, Herrn Flach und seinen Helfern durchgeführt worden. Eine Verkehrsberuhigung ist jedoch nicht in Sichte. Wir werden jedoch „dranbleiben", bis dieser Gefahrenpunkt beseitigt ist.
Zur Tennisanlage allgemein stellten die Vertreter der Sportplanungskommission anlässlich der Abnahme der neuen Plätze fest, das die gesamte Anlage sich in einem sehr gepflegten Zustand befindet - ein hohes Lob aus berufenem Munde, zugleich auch Verpflichtung, dass dieser Zustand beibehalten wird.
Beibehalten werden sicherlich auch in Zukunft die traditionellen Vereinsveranstaltungen, wie die jährlich stattfindenden Vereinsmeisterschaften, Juxturniere und die traditionelle Saisonabschlussfeier, welche sich nach wie vor großer Beliebtheit bei den Mitgliedern erfreuen.
Das unsre Tennisabteilung zwischenzeitlich eine führende Rolle im Tennissport in Dillingen eingenommen hat, ist sicherlich auch auf die engagierte Arbeit des Abteilungsvorstandes in den letzten Jahren zurückzuführen. Der den mittlerweile über 300 Mitgliedern vorstehende Abteilungsvorstand, bestehende aus Manfred Kerber (Abteilungsleiter), Andre Styga (Sportwart), Gerd Nalbach (Jugendwart), Stefan Bauer (Organisationsleiter), Birgit Bauer (Schriftführerin), Manfred Selzer (Kassierer), Heinz-Kurt Labouvie und Günter Gabriel (Beisitzer) sowie des 1. Vorsitzenden Reiner Geis, wird auch in Zukunft bemüht sein, den stetig wechselnden und steigenden Ansprüchen im Tennisbereich gerecht zu werden.
Sportliche Höhepunkte im Jahr 1994 werden sicherlich die erstmals von unserer Abteilung ausgerichteten Bezirksmeisterschaften für Bambinis und für Damen und Herren über 30, 35, 40 und 45 (Jungsenioren und Senioren / innen) sein, wobei Manfred Kerber seinen kürzlich erkämpften Titel „Bezirksmeister Herrn 45 A-Klasse" verteidigen kann.
Ziel im Jubiläumsjahr und darüber hinaus wird es sein, die erreichten Positionen auszubauen und die führende Stellung im Jugendbereich durch weitere Ausbildung von geschulten Nachwuchstrainern zu festigen. Mit der Verpflichtung von Eric Bach (lizenzierter Übungsleiter) als Jugend- und Vereinstrainer vor Beginn der Wintersaison 93/94 ist der erste wegweisende Schritt bereits vollzogen und damit im Nachwuchsbereich kontinuierliche Arbeit abgesichert.
Sorgen bereitet den Verantwortlichen allerdings nach wie vor die zu geringe Bereitschaft von Mitgliedern, sich für ein Ehrenamt im Vorstand zur Verfügung zu stellen. Diese Tendenz ist überall im Vereinsleben festzustellen. Die Gründe hierfür sind sehr vielfältig. Sicherlich trägt das gesteigerte Anspruchsdenken der Mitglieder an den Vorstand und die daraus resultierende Verpflichtung dazu bei, dass niemand mit „Begeisterung" in ein solches Amt drängt. In der heutigen Zeit einen Verein, noch dazu einen Großverein, ordentlich zu führen, ist mit ehrenamtlichen Mitteln kaum noch möglich. Der Gesetzgeber hat hier durch seine Vereins-Besteuerungsgesetze 1990 hohe Hürden aufgebaut, die das „Leben" eines Vorstandes (insbesondere des Kassieres) stark belasten.
Wir, die Tennisabteilung, glauben, den gestiegenen Anforderungen am ehesten in Zukunft gerecht zu werden durch die Bildung von kleinen, überschaubaren Einheiten, die Aufteilung der Vorstandsarbeit auf mehrere Schultern, Konzentration der Tätigkeiten auf die einzelnen verschiedenen Sportarten (z.B. nur Fussball / nur Tennis) um so den Ansprüchen in Zukunft noch gewachsen zu sein.
Zum Schluss unseres Berichts dürfen wir uns bei allen ganz herzlich bedanken, die die Tennisabteilung in den letzten Jahren tatkräftig unterstützt und ihr zur Seite gestanden haben, bei den Vorständen, den großzügigen Sponsoren, unseren Werbepartnern, der Stadtverwaltung sowie zahlreichen Helfern, Eltern und Betreuern. Ihnen allen und auch denen, die zum Gelingen des Jubiläums beitragen, ein herzliches „Glück Auf".